"Mann" singt

 



Chronik

Kriegs- und Nachkriegszeit

Wenige Wochen danach war Krieg. Schriftführer Kaspar Bausenhart wurde gleich zum Kriegsdienst einberufen, mit ihm der Dirigent und viele Sänger. Im Winter 1939/40 konnte daher keine Singstunde mehr gehalten werden. In den ersten Kriegsjahren kamen die Sänger zwar noch gelegentlich zusammen, aber ab 1941 sind keinerlei Aktivitäten mehr vermerkt. Die Daheimgebliebenen fühlten sich aber mit ihren Kameraden an der Front nach wie vor verbunden und schickten ihnen immer wieder Pakete.  Als der grausame Weltkrieg endlich zu Ende war, waren unter den Gefallenen die Sänger Kaspar Bausenhart (Schriftführer), Joseph Braig, Franz Sontheimer und Georg Zimmermann. Georg Maier und Karl Wurm kehrten erst im Jahre 1949 aus russischer Kriegsgefangenschaft zurück, Franz Moll sogar erst 1950.

Wiederbeginn 1949

Am 8. Juni 1949 erfolgte dann ein Neubeginn. Martin Seifert rief die Berger zur Neugründung des Gesangvereins zusammen. Peter Feil, der neue Lehrer von Berg, übernahm die Dirigentenschaft. Zunächst fanden die Singstunden Sonntags nach dem Gottesdienst statt. Beim Gausängerfest in Ehingen beteiligte sich der Gesangverein bereits am Festzug. Im November bei einem Familienabend trat neben dem Männerchor auch ein kleiner gemischter Chor auf, was offensichtlich nicht allen Sängern gefiel. Der kurz zuvor aus der Gefangenschaft zurückgekehrte "Schorsch" Maier glänzte dabei bereits durch seine humoristischen Darbietungen.  Alte Traditionen wurden wieder aufgenommen. Die Berger Fasnet ist seither einer der Höhepunkte im Vereinsjahr. Die Theateraufführungen in der Weihnachtszeit unter der Regie von Cornelius Schlecker waren überfüllt.  Im Jahre 1953 hatte der Männerchor 29 aktive Sänger, dazu kamen 15 Sängerinnen im gemischten Chor. Beim Kritiksingen am 18. Juli 1954 in Munderkingen sang der Männerchor das "Trinklied" von Walter Rein. Die Wertungsrichter schrieben: "Auch dieser Vortrag kann als besonders gelungen bezeichnet werden... Eine hocherfreuliche Leistung! Nur weiter so!" Der Gesangverein stellte sich bei vielen Anlässen in den Dienst der Gemeinde. Am 31.10.1953 verschönerte er durch seine Mitwirkung die Einweihungsfeiern der renovierten und wesentlich vergrößerten Kapelle. Seit 1955 umrahmt der Verein jährlich die Gefallenenehrung in Berg.  Eine große Zäsur brachte die Generalversammlung am 13.11.1956. "Unser seitheriger verdienter erster Vorstand Martin Seifert legte sein Amt, das er nun 30 Jahre treu und vorbildlich führte, nieder. Es ist uns allen unglaublich, ihn als Veter unserer Sängerfamilie nicht mehr an der Spitze zu wissen..." Martin Seifert wurde spontan zum Ehrenvorsitzenden gewählt. Der Übergang zum neuen Vorstand vollzog sich in bester Harmonie. Der bisherige Schriftführer Georg Maier sen. wurde einstimmig zum neuen Vorstand gewählt, hatte er doch schon bisher als "Geschäftsführer" im Verein die Fäden gezogen.  Mit 26 Sängern beteiligte sich der Gesangverein im Juli 1957 am Kritiksingen in Riedlingen mit dem Lied "Heimat" von Franz Philipp. Wieder wurde eine gute Leistung geboten. "Der Chor zeigte in allen Rubriken der Gestaltung ein solides Können und brachte das gewählte Stück sehr ausdrucks- und stimmungsvoll zum Vortrag."

Fortsetzung: die Jahre 1958- 1969

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